in den Tagen, in denen wie freigestellt sind von beruflichen Pflichten? Erlauben wir uns in dieser Zeit, unsere Tage zu genießen. Genießen heißt gerade nicht, wahllos alles zu konsumieren, was sich einem bietet. Es bedeutet, auszuwählen und sich auf das zu konzentrieren, was Freude bringt und gut tut: Sich einen Spaziergang gönnen, ein interessantes Buch lesen, eine Einladung annehmen, einen spontanen Besuch machen ... „Wer nicht genießt, wird bald ungenießbar“, heißt ein Spruch.
Erlauben wir uns, in den Ferien einmal langsam zu sein. Langsam sein kann heißen: Leben, ohne ständig auf die Uhr zu schauen, innehalten, bewusst die Umwelt wahrnehmen und das Staunen wieder lernen, nicht achtlos an Menschen und Natur vorbeihetzen, sondern stehenbleiben zum Gespräch, Eindrücke sammeln und über gemachte Erfahrungen nachdenken...
Erlauben wir uns in diesen Tagen auch einen Blick auf den, der noch etwas mehr verspricht als Entspannung und stressfreie Zeit. Auf den, der uns innere Ruhe bietet und uns aufatmen lässt: »Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.« - Mit diesem Angebot lädt Jesus alle gehetzten und belasteten Menschen ein, in seiner Nähe frei zu werden und zu sich selbst zu finden. Ein Billig-Anbieter ist er jedoch nicht; sein Preis: »Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir« - oder mit anderen Worten: Macht euch mit meiner Art zu leben vertraut. Versucht euch hineinzudenken in meine Worte, in meine Ideen und Vorschläge für ein gutes Zusammenleben, in meine Vorstellungen von gegenseitiger Hilfe und Toleranz. Wir können uns also einiges erlauben in unserem Urlaub.
Sagen wir einfach: Ich bin so frei!

Wunibald Reutlinger, Bezirkspräses